Der heilige Josef

Von vielen Heiligen besitzen wir ausführliche Lebensbeschreibungen. Vom Nährvater Jesu sind uns nur ganz wenige Bemerkungen in der Heiligen Schrift überliefert, obwohl er doch Jesus so nahe gestanden ist und auf Gottes Ruf hin die Fürsorge für Ihn in Seinen Kinder- und Jugendtagen getragen hat.
Es sind vor allem die Berichte rund um die Geburt Jesu, in denen Josef in der Heiligen Schrift erwähnt wird. Keine Worte, nur Taten werden von ihm überliefert. Maria wird uns im Zusammenhang mit der Verkündigung des Engels als seine Verlobte vorgestellt: „Sie war verlobt mit einem Mann namens Joseph aus dem Hause Davids“ (Lk. 1, 27). Josef stammte aus dem königlichen Geschlecht Davids!
Das ist bedeutsam, weil der Messias nach etlichen Stellen im Alten Testament als Spross aus dem Geschlechte Davids erwartet wurde. Nur ein Nachkomme Davids konnte nach den Aussagen der Heiligen Schrift der wahre Messias sein. Als die Weisen aus dem Morgenland in Jerusalem nach dem neugeborenen König der Juden fragten, dessen Stern sie im Morgenland gesehen hatten und dem sie nun huldigen wollten, da wiesen sie die Schriftgelehrten selbstverständlich nach Bethlehem, weil aus dieser Heimatstadt Davids der Messias den Schriften gemäß kommen sollte: „Du Bethlehem, Land Judas, bist keineswegs die geringste unter den Fürstenstädten. Denn aus dir wird hervorgehen ein Fürst, der mein Volk Israel regieren soll“ (Mt. 2,6; vgl. Mich. 5,2).
Weil Bethlehem die Heimatstadt Josefs war, musste er auch „aus der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids“ ziehen, „die Bethlehem heißt, um sich mit Maria, seiner Angetrauten, die guter Hoffnung war, eintragen zu lassen“ (Lk. 4f.). Da Jesus vor dem Gesetz als Sohn Josefs galt, und auch Maria als erbberechtigte Tochter (vgl. Num. 27,8) demselben Stamm wie Josef angehörte (damit das Erbe nach alter Sitte im Familien- oder Stammesbesitz bleiben konnte vgl. Num. 36,12), war es tatsächlich der Stamm Davids, dem Jesus angehörte.
Die Königstradition dieses Stammes, dem ein ewiges Königtum versprochen war (vgl. 2 Sam. 7,16), sollte nach jüdischer Erwartung der Messias fortführen, nachdem das davidische Königtum seit der Wegführung des Volkes nach Babylon (586 v.Chr.) unterbrochen worden war (vgl. 2 Sam. 7,16).
Maria hatte aber auch verwandtschaftliche Beziehungen zum priesterlichen Geschlecht. Lukas berichtet uns von ihrer Base Elisabeth, die „aus Aarons Geschlecht“ war, dem das Priestertum in Israel schon unter Moses anvertraut worden war (vgl. Ex. 28,1). Elisabeth war auch verheiratet mit einem Priester, nämlich Zacharias, der auch immer wieder im Tempel Dienst tun musste (vgl. Lk. 1,5ff.).
So kann man sagen, dass Jesus durch Maria sowohl von priesterlicher wie auch von königlicher Abstammung war, wie ja auch der Messias für das Volk zugleich (Hoher)Priester und König sein sollte. Jesus galt als Sohn Josefs (vgl. Lk. 4,22), und sowohl Matthäus als auch Lukas verweisen auf Seine gesetzliche Zugehörigkeit zum Stamm Davids durch die Erwähnung des Stammbaumes. Matthäus (1,1 ff.) zählt die Geschlechter auf von Abraham über David bis Josef, während Lukas einen Hinweis gibt, dass Jesus nicht der leibliche Sohn Josefs gewesen ist: „Man hielt Ihn für den Sohn Josephs“ (Lk. 3,23), und setzt dann fort: (der Sohn) Helis usw. Man dachte hier deswegen oft an einen möglichen Stammbaum Mariens, da hier zwar auch auf die gesetzliche Vaterschaft von Joseph (der als Mann Mariens auch als Vater Jesu galt) hingewiesen wird, aber dann ein Stück weit mit anderen Namen fortgesetzt wird als beim Stammbaum, den Matthäus erwähnt, allerdings die beiden Stammbäume dann bei David wieder zusammenkommen. Eine Einfügung der Stammbaums Mariens ist deswegen denkbar, weil bei einer alleinerbenden Tochter der Mann gewöhnlich in die Familie eingeschrieben wurde, er also mit dem Erbe auch einen zweiten Vater erhielt.
Josef wäre also mit Recht auch Sohn Elis geworden. Wenn man bedenkt, dass Eli die Kurzform von Eliachim (Joachim) ist, würde dieser Name auch dem überlieferten Namen des Vaters Mariens entsprechen, der ja in der Kirche als „Joachim“ verehrt wird (Fest 16. August). (Vgl.: Hesemann, Michael, Maria von Nazareth, Augsburg 2011, S. 87). Es gibt natürlich auch andere Erklärungsmöglichkeiten, aber diese Hinweise könnten die verschiedenen Stammbäume durch eine Stammesverwandtschaft von Joseph und Maria im gemeinsamen Stammvater David ganz gut erklären.
Für Josef war es am Anfang, wie uns die Heilige Schrift überliefert, gar nicht leicht, Maria, seine Verlobte auch ohne weiteres als seine Frau anzunehmen, da er bemerkte, dass Maria ein Kind erwartete, aber noch nichts davon wusste, dass Jesus mit dem „Ja!“ Mariens auf die Botschaft des Engels Gabriel hin als „der Sohn des Allerhöchsten“ (Lk. 1,32) vom Heiligen Geist gezeugt worden war.
Doch auch in dieser schwierigen Situation sind von Josef keine Worte des Vorwurfs zu vernehmen, vielmehr scheint es für ihn eine völlig unverständliche Prüfung zu sein, da er sich nicht vorstellen konnte, dass Maria ihn hintergangen haben könnte. Er wollte und konnte sie deswegen auch nicht zur Rede stellen, weil ihm das bei der Tugendhaftigkeit Mariens völlig ungebührlich erschienen wäre.
So flehte er zu Gott, und Gott sandte ihm einen Engel im Traum, der ihn über das Wunder der Menschwerdung des Sohnes Gottes aufklärte, indem er sprach: „Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Gattin, heimzuführen; denn was in ihr erzeugt worden ist, stammt vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben; denn Er wird Sein Volk erlösen von seinen Sünden“ (Lk. 2,20f.).
Auch hier hören wir aus dem Mund des Engels wieder die Bestätigung der hehren Abstammung aus dem Stamme Davids, die offenbar Joseph auch darauf aufmerksam machen sollte, dass das Kommen des Messias seine Erfüllung finden sollte!
Ähnlich wie die Kirche sieben Schmerzen und sieben Freuden Mariens kennt und erwägt, sieht und betrachtet sie sieben solche schmerzlichen und freudigen Ereignisse auch im Leben des heiligen Josef. Und man erahnt, dass schon dieser erste und scheinbar unlösbare innere Konflikt, ob er Maria still entlassen sollte, wirklich eine große Prüfung und eine schmerzhafte Zulassung Gottes im Leben des heiligen Josef war. Josef zeigt sich uns hier als jemand, der nicht vorschnell anderen Vorwürfe macht oder ihnen etwas unterstellt, sondern der seine Fragen und Nöte zu Gott trägt und von Ihm Hilfe und Klarheit erbittet. So wird sein Handeln, von Gott gelenkt, segens- und heilbringend, trotz schwieriger äußerer Umstände. Und durch die Botschaft des Engels, der ihm im Traum Klarheit brachte, verwandelte sich dieser erste Schmerz des heiligen Josef in eine jubelnde Freude, als er die Menschwerdung Gottes im Schoß Mariens erkennen und Maria ohne Vorbehalt als seine Frau annehmen durfte!
Ein zweites schmerzhaftes Ereignis, als er nämlich den Sohn Gottes in so großer Armut im Stall von Bethlehem geboren sehen musste, bewältigte Josef in ähnlicher Weise in stiller Hingebung an Gottes Willen. In dieser Haltung konnte sich auch dieser Schmerz in eine unbeschreibliche innere Freude über dieses Wunder der Menschwerdung verwandeln, als Josef erkennen durfte, dass genau diese Armut und Erniedrigung von Gott erwählt wurde, um die Menschen zum wahren Reichtum und zur Erhebung in die Kindschaft Gottes zu führen! Und er durfte in die Lobgesänge der Engel einstimmen und im Glanz der Ereignisse in dieser Heiligen Nacht im Stall von Bethlehem seine zweite große Freude erleben!
Der Schmerz des kleinen Jesuskindes bei der Beschneidung acht Tage nach Seiner Geburt war auch für Josef schmerzlich mitanzusehen, aber dennoch war die Verkündigung des Namens Jesus, der dem Kind gemäß dem Wort des Engels gegeben wurde und der so viel bedeutet wie: Gott ist das Heil oder der Retter, auch eine große Freude und Hoffnung, die auch das Herz Josefs erfüllte: „denn Er wird Sein Volk erlösen von seinen Sünden!“ (Mt. 1,21). So war auch dieser dritte Schmerz verbunden mit tiefer übernatürlicher Freude.
Und auch die Weissagung Simeons bei der Darstellung Jesu im Tempel, die auf das kommende Leiden Jesu und Mariens hinwies, verursachte im heiligen Josef großen Schmerz. Und dennoch: Auch dieses vierte schmerzhafte Ereignis war nicht ohne die Freude über das anbrechende Heil, um die es bei der Weissagung eigentlich ging und die Simeon voll Dank gegenüber Gott ausdrückte: „Nun magst Du Deinen Knecht, o Herr, nach Deinem Wort in Frieden entlassen. Meine Augen haben gesehen Dein Heil, das Du bereitet vor allen Völker: Für die Heiden ein Licht der Erleuchtung, für Dein Volk Israel ein Ruhm!“ (Lk. 2,29ff.).
Wie weit die Sorge Josefs als Nährvater Jesu ihn in schmerzhafte Ereignisse hineinzog, sehen wir vor allem bei der Flucht nach Ägypten, die ihm wieder von einem Engel im Traum aufgetragen wurde (vgl. Mt. 2,13ff.). Über Nacht alles zurückzulassen und sich auf den beschwerlichen und unsicheren Wegen der damaligen Zeit mit einem kleinen Kind und der Mutter in ein völlig fremdes Land zu begeben, dessen Sprache und Sitten er ja nicht kannte oder teilte, und das alles noch in großer Unsicherheit wegen der Gefahr einer möglichen Entdeckung und Ergreifung durch die Soldaten des Königs Herodes, der dem Kind nach dem Leben trachtete! Wie vielen Gefahren war die heilige Familie auf dieser langen Reise durch viele Wüstengebiete ausgesetzt! Wie sollte oder konnte sie sich unterwegs verpflegen, wo unterkommen? – Und dann erst: Wohin soll man in einem unbekannten Land gehen, wo wird man Aufnahme finden können, um sich niederzulassen? Und wie wird man in einem fremden Land für den Unterhalt einer Familie sorgen können? All diese Fragen werden Josef bedrückt haben, wohl auch der Schmerz, Maria und Jesus in eine so ungewisse Zukunft führen zu müssen und in vielen Situationen nicht so für sie sorgen zu können, wie es eigentlich notwendig gewesen wäre. Doch auch diese Schmerzen der Verbannung waren wieder verbunden mit der Freude der Gemeinschaft mit dem Gotteskind und mit Maria, die im fremden Land eine neue Tiefe gefunden hat und die auch sicher mit der Erkenntnis verbunden war, dass auch dieses Wohnen mit dem Sohn Gottes im heidnischen Land schon als Beginn des Heils für alle Völker verstanden werden durfte.
Und schließlich wurde auch der neuerliche Auftrag des Engels, nach Israel zurückzukehren, weil diejenigen, „die dem Kind nach dem Leben trachteten, gestorben“ (Mt. 2,20) waren, wieder Anlass zu neuen Schmerzen: Wieder den ganzen langen Weg zurück und wieder die Unsicherheit des Weges und die Frage, was die heilige Familie wohl in Israel erwarten werde, da ja Archelaus die Stelle seines Vaters Herodes übernommen hatte. Würde es möglich sein, nun endlich in der Heimat wirklich ein einigermaßen sicheres Leben führen und für die Familie ausreichend sorgen zu können? – Auch diese sechste Schmerzensprüfung durfte Josef am Ende dann doch als heil- und freudebringend erleben, als ihm nämlich wieder der Engel im Traum den Weg nach Galiläa wies (vgl. Mt. 2,22f.), was für die heilige Familie ja auch eine Zusage weiterer Führung durch Gott und damit eine Quelle der Hoffnung und der Freude darstellte!
Die Heilige Schrift spricht schließlich dann noch von einem siebten Schmerz des heiligen Josef: Als Jesus zwölf Jahre alt war, war die heilige Familie mit Ihm zusammen zur alljährlichen Wallfahrt an Ostern nach Jerusalem hinaufgezogen. Fast ganz Israel war da auf den Beinen, und so merkten Josef und Maria auf dem Heimweg erst am Ende des Tages, dass Jesus, den sie in der Reisegesellschaft bei Verwandten und Bekannten vermutet hatten, nirgends anzutreffen oder zu finden war. Welcher Schreck und welche Ungewissheit mag sie da erfüllt und in Sorge und Schmerz gestürzt haben! Sie mussten schließlich eine ganze Tagesreise weit den Weg absuchen und auch Jerusalem durchkämmen, bis sie ihren Jesus schließlich am dritten Tag „im Tempel … mitten unter den Lehrern“ (Lk. 2,46) fanden. Wieder hatte Gott Josef und Maria einer schmerzlichen Prüfung unterzogen, doch auch dieser Schmerz fand seine Vollendung in der jubelnden Freude des Wiedersehens und mit einem tieferen Verständnis der Sendung Jesu, in die Gott sie wohl durch dieses Erlebnis einführen wollte!
Josef zeigt sich uns in all diesen Prüfungen und in allen Schmerzen und Freuden als ein Mann von tiefer Gottesfurcht und als ein Mann voll von Gottvertrauen! Die Heilige Schrift stellt uns ihn vor, nicht als einen Mann vieler Worte, vielmehr als einen Mann der Tat! Er handelte, sobald Gott ihm den Auftrag gab, ohne zu zögern oder ohne viel nachzufragen! Kein Eigensinn ist bei ihm zu finden, sondern ein Gehorsam, der immer auf den Willen Gottes hin ausgerichtet bleibt. Diese Reinheit der Gesinnung hat Gott wiederholt durch die Sendung eines Engels belohnt.
Doch auch Josef musste um die klare Erkenntnis des Willens Gottes oft lange bitten, auch er wusste um die menschliche Not, wenn Gott nicht immer gleich deutlich spricht. Und wenn auch wir nicht immer in all unseren Fragen die Antwort direkt durch das Wort eines Engels erfahren, so dürfen wir doch gerade in diesen Situationen auf den heiligen Josef blicken, um zu erkennen, dass wir auch dann nicht das Vertrauen verlieren sollen und dass Gott uns auch dann nicht vergessen hat.
Wenn Gott uns prüft, dann hat das immer einen tiefen Sinn. Er will uns nicht quälen, sondern uns manchmal nur von allzu großem und damit falschem Selbstvertrauen bewahren, das die Liebe zerstört und den Blick über uns selbst hinaus behindert.
Als Nährvater Jesu und Bräutigam der allerseligsten Jungfrau Maria wird der heilige Josef von der Kirche am 19. März gefeiert. Weil er für seine Familie so vorbildhaft gesorgt hat, gilt er als Schutzpatron für alle Familien und ihre Angelegenheiten. 1870 wurde er von Papst Pius IX. deshalb auch zum besonderen Schutzpatron der heiligen Kirche, des mystischen Leibes Christi hier auf Erden, ernannt, nachdem derselbe Papst schon 1847 das „Schutzfest“ des heiligen Josef am dritten Mittwoch nach Ostern auf die ganze Kirche ausgedehnt hatte. 1955 wurde dieses Fest zwar durch Einführung eines neuen Festes „Josef, Patron der Arbeiter“, das seither am 1. Mai gefeiert wird, ersetzt, doch sollte gerade in der heutigen Not der Kirche der heilige Josef als Schutzpatron der katholischen Kirche von allen treuen Gläubigen mit besonderem Vertrauen angerufen werden!
Welcher Heilige wird mehr für die Kirche Jesu Christi sorgen, als derjenige, der auch für das Jesuskind die Sorge übernommen hatte? Und in welcher Zeit bräuchte die heilige Kirche dringender diesen Schutzpatron als in der unsrigen?
Weil Josef derjenige Heilige war, der bei seinem Sterben den direkten Beistand seines göttlichen Pflegesohnes hier auf Erden erfahren durfte, ist er auch immer als besonderer Patron der Sterbenden angerufen worden.
So wollen auch wir den heiligen Josef in all unseren Anliegen nicht vergessen. Er hilft uns ja gerne, besonders wenn es um unser ewiges Heil oder um das Wohl der Kirche hier auf Erden geht. Es gibt auch viele Gebete zum heiligen Josef, oft mit Ablässen verbunden, die von den Gläubigen der heiligen katholischen Kirche verrichtet werden. Die Kirche verleiht schon auf kurze Gebete manche Ablässe, wie z.B.:
Mach, Josef, schuldlos uns durchs Leben gehn und lass durch deinen Schutz uns stets gesichert stehn! (300 Tage Abl.).
Familien oder auch Ordensgemeinschaften stellen sich gern mit folgendem Gebet unter den Schutz des heiligen Josef:

O heiliger Josef, Du halt Haus
und gieß des Himmels Segen aus
hier über unserm kleinen Herd,
dass Lieb und Eintracht stets sich mehrt,
dass Fried' und Freude uns begleite
und Gottesfurcht uns steh' zur Seite,
dass unser Weg zum Himmel führ
und unser Tun die Tugend zier’.
Das ist heute unseres Herzens Bitte:
O sei und bleib in unserer Mitte!
Dir geben wir mit frohem Blick
den Schlüssel zu des Hauses Glück.
O schließe Du doch alles aus,
was schaden könnte unserm Haus.
Schließ' all die Meinen und auch mich
in Jesu Herz, das bitt ich Dich!
Dass hier uns jeder Tag vergeht,
wie Dir im Haus zu Nazareth! Amen.

Und hier noch ein Gebet zum heiligen Josef um eine gute Sterbestunde, die ja die wichtigste Stunde unseres ganzen Lebens ist:
„O heiliger Josef, mit Recht verehrt man Dich vor so vielen anderen Heiligen als Patron der Sterbenden und als besonderen Beschützer derjenigen, die eine glückselige Sterbestunde erlangen wollen.
Dein Tod war so sanft, so schön, so kostbar, dass alle Gerechten auf Erden Dich darum beneiden möchten.
An Deinem Sterbelager standen Jesus und Maria, liebevoll wetteifernd, Dir die Dienste zu vergelten, die Du ihnen während Deines Lebens geleistet hast. Abwechselnd reichten sie Dir den Labetrunk und jegliche Linderung, die ihre Armut nur gestattete. Jesus stärkte Dich mit den Worten des ewigen Lebens, Maria tröstete Dich mit größter Liebe, Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Wie oft trocknete Maria den Schweiß von Deiner Stirne.
Der hl. Greis Simeon starb in Frieden und Freude, als er Jesus einige Augenblicke sah. Und Du, glückseliger heiliger Josef, der Du Ihn so viele Jahre lang beständig vor Augen hattest und von Ihm Liebkosungen eines zärtlichen Sohnes empfingst und zuletzt unaussprechlich glücklich in Seinen Armen starbst, o erflehe mir doch einen guten Tod; komme mir zu Hilfe in jener schrecklichen Stunde; empfehle Du mich in jener Stunde Jesus und Maria; beschütze mich vor den Nachstellungen des bösen Feindes, erflehe mir Liebe, Reue und Vertrauen und lass mein Vertrauen nicht zuschanden werden. Amen.“

(Gebet aus: Ballsieper, P. Thaddaeus O. Carm., Goldene Schatzkammer, 2.Aufl., Volkach/Würzburg 1953, S. 227).

Thomas Ehrenberger

 

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